Warum erzählen glücklich macht - und Zuhören verbindet

 

Darum geht’s …

Was geschieht, wenn wir von uns erzählen – und jemand wirklich zuhört?
Neurowissenschaftlich lässt sich zeigen, dass beim Erzählen Glückshormone ausgeschüttet werden. Doch das eigentliche Glück liegt tiefer: im Gefühl, gehört und verstanden zu sein. In diesem Beitrag geht es um die Freude des Mitteilens, um die heilende Kraft des Zuhörens – und darum, warum echtes Erzählen weit mehr ist als ein Austausch von Worten.



Wenn Erzählen erfüllt
Neulich, nach einem mehrtägigen Seminar, war da dieses eigenartige Gefühl: Wunschlosigkeit. Kein Gedanke an das, was war oder noch kommen wird – einfach Ruhe, Zufriedenheit. Ich merkte: Diese Stimmung hatte nicht nur mit Stille zu tun, sondern mit dem, was vorher geschehen war – wir hatten einander erzählt. Persönlich, ehrlich, manchmal verletzlich. Und genau das hatte uns genährt.

Neurowissenschaftlich ist das inzwischen erklärbar: Wenn Menschen von sich erzählen, wird Dopamin ausgeschüttet – das Glückshormon. Es ist derselbe Stoff, der uns lächeln lässt, wenn wir Schokolade essen oder uns verlieben. Erzählen, so zeigen Studien, macht tatsächlich glücklich. Doch nicht jedes Erzählen tut gut. Das, was nährt, ist das Mit-geteilt-Sein – wenn wir etwas von uns zeigen und jemand anderes wirklich da ist.


Das Gegenüber macht den Unterschied
Dieses Glück hängt weniger an den Worten als an der Resonanz. Ob jemand wirklich zuhört – ohne zu kommentieren, zu korrigieren oder zu trösten – entscheidet darüber, ob Erzählen heilend oder erschöpfend wirkt.

Wie oft meinen wir, helfen zu müssen, indem wir dem anderen die Wut „wegreden“ oder das Problem relativieren?
Doch manchmal ist genau das Zuhören die eigentliche Hilfe: einfach da sein, aushalten, Raum geben. Wenn jemand sagt, „Das verstehe ich“ oder einfach still bleibt, entsteht Verbindung. Das Glück des Erzählens ist also kein Monolog, sondern ein zartes Geflecht aus Reden und Resonanz.

Selbstgespräche – die leise Form des Erzählens
Meine Podcastpartnerin Karin erzählte in dieser Folge, dass sie manchmal laut mit sich selbst spricht. Ich fand das zuerst ungewöhnlich und zugleich faszinierend. Denn tatsächlich: Wenn wir laut denken, zwingen wir uns, Sätze zu Ende zu bringen. Wir ordnen, was in uns kreist. Worte machen Gedanken greifbar – sie schaffen Distanz und gleichzeitig Nähe zu uns selbst.

Vielleicht ist das auch eine Form von Zuhören: sich selbst Gehör schenken.

Wenn Zuhören Verbindung schafft
Im Erzählen zeigen wir uns. Im Zuhören entsteht Vertrauen. Das gilt in Beziehungen genauso wie in Gruppen oder Teams.
Echtes Zuhören – ohne Unterbrechung, ohne Bewertung – ist eine Haltung. Und wenn beides zusammenkommt, Erzählen und Zuhören, entsteht jene Wärme, die uns spüren lässt: Ich bin verbunden.

Ein uraltes menschliches Ritual
Von Talking Circles über Viktor Frankl bis zu heutigen Gesprächsräumen – Menschen erzählen seit jeher, um Sinn zu finden, sich zugehörig zu fühlen und die Welt zu verstehen. Vielleicht braucht unsere Zeit, in der vieles laut und flüchtig geworden ist, genau das wieder: Orte, an denen wir einander zuhören – ohne Absicht, ohne Agenda.

Fazit und Einladung
Von sich zu erzählen ist kein Ego-Trip. Es ist ein Ausdruck von Lebendigkeit. Und wenn wir einander zuhören, entsteht etwas, das über Worte hinausgeht: Verbindung, Vertrauen, Glück.

In unserer neuen Podcastfolge „Von sich selbst erzählen macht glücklich“ spreche ich mit Karin Landolt darüber, was Erzählen mit unserem Gehirn macht, warum Zuhören transformiert – und wie wir Räume schaffen können, in denen beides gelingt.

Und dich möchte ich fragen:
Wann hast du zuletzt von dir erzählt – und wurdest wirklich gehört?

 

Mehr dazu im Podcast

Im Podcast „DenkSeiDank“ (Folge 19) spreche ich mit Karin Landolt genau darüber:
Warum wir durch geteilte Geschichten heilen, wachsen und echte Begegnung erfahren.

Zur Podcastfolge

Und wenn du das selbst erleben möchtest:

Im Februar 2026 findet mein dreitägiges Seminar Wenn du zuhörst, kann ich anders denken“ statt.

Im Seminar lernst du, deine eigene Wahrheit zu erkennen, blockierende Annahmen zu entlarven und durch achtsame Kommunikation mehr Vertrauen in Begegnungen zu entwickeln.

Was dich erwartet:
Praxisübungen, Austausch, Reflexion, Achtsamkeitsmeditation, erlebte Tiefe

Nutzen für dich:
Mehr Vertrauen und Klarheit in dein eigenes, unabhängiges Denken und Fühlen,
Mehr Offenheit für andere

Für wen geeignet:
Menschen, die ihre Denkmuster erforschen und blockierende Annahmen entlarven wollen,
Menschen, die sich echte, tiefere Beziehungen wünschen

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