Ich-Botschaften richtig einsetzen
Ich-Botschaften richtig einsetzen
Zwischen Selbstoffenbarung und echter Verbindung
«Ich finde, du hättest ruhig mal antworten können.»
Kennst du solche Sätze? Sie klingen irgendwie nach einer Ich-Botschaft – aber eigentlich kommt da ein verkleideter Vorwurf daher. Eine echte Ich-Botschaft macht etwas anderes: Sie zeigt, was in mir lebendig ist. Ohne Anklage. Ohne Schuldzuweisung. Dafür mit dem Wunsch nach Verbindung.
Ich habe eine Weile gebraucht, um zu verstehen, was eine echte Ich-Botschaft wirklich ist – und wie sehr sie unsere Beziehungen vertiefen kann.
Was ist eine Ich-Botschaft (und was nicht)?
Echte Ich-Botschaften erzählen von der eigenen Erfahrung:
«Wenn ich zwei Tage lang nichts von dir höre, obwohl ich dir voller Freude etwas geschickt habe, dann werde ich unruhig. Ich fühle mich nicht gesehen. Ich merke, wie in mir ein Bedürfnis nach Resonanz auftaucht.»
Das ist ehrlich, spürbar und zeigt dich verletzlich.
Und es ist nicht das:
«Ich finde, du bist unhöflich, wenn du nicht antwortest.»
Obwohl beide Sätze mit ‘Ich’ beginnen, ist nur einer eine echte Einladung zur Begegnung. Der andere ist eine Anklage im Ich-Kostüm.
Warum ist das so schwer?
Weil es Mut braucht, sich wirklich zu zeigen.
Denn wenn ich sage, was in mir passiert – traurig, unsicher, enttäuscht -, dann zeige ich mich verletzlich. Und das fühlt sich riskant an. Was, wenn das Gegenüber nicht darauf eingeht? Oder sagt: «Ich sehe das Problem nicht»?
Aber noch riskanter ist es, nichts zu sagen. Denn was unausgesprochen bleibt, wirkt trotzdem weiter: als Rückzug, als Groll, als stilles Distanzieren.Aber noch riskanter ist es, nichts zu sagen. Denn was unausgesprochen bleibt, wirkt trotzdem weiter: als Rückzug, als Groll, als stilles Distanzieren.
Was braucht es für eine gute Ich-Botschaft?
a. Selbstklärung – nach Innen lauschen
Was passiert eigentlich in mir? Welche Gefühle und Gedanken erlebe ich gerade? Was spüre ich?
b. Bewusstes Sprechen
Ich beschreibe, was ich erlebt habe – und was es in mir ausgelöst hat. Ohne Bewertung des anderen.
c. Verbindung statt Kontrolle
Ich sage nicht, was der andere tun soll. Ich sage, was ich brauche.
d. Einladung statt Forderung
Ich kann sagen: «Lass uns darüber sprechen. Ich würde dir gerne erklären, welches Bedürfnis dahinter steckt.’ Und nicht: ‘Jetzt musst du dich erklären.»
Die Chance echter Begegnung
Ich-Botschaften sind keine Technik, um Gespräche zu ‘gewinnen’. Sie sind ein Weg, um tiefer zu sprechen. Um mich zu zeigen -auch mit meinem Schmerz, meiner Sehnsucht, meinen Erwartungen und Werten. Und genau darin liegt eine grosse Kraft:
Wenn ich dir sage, was mich berührt – ohne dich zu beschuldigen -, dann entsteht Raum. Für echte Verbindung. Für Entwicklung. Für Miteinander.
Reflexionsfragen für dich
Wann hast du dich zuletzt nicht gesehen oder gehört gefühlt?
Was hast du in diesem Moment gebraucht?
Und was würdest du sagen, wenn du dich zeigen würdest – ohne Vorwurf?
Einladung
Wenn du Lust hast, deine Sprache zu klären – und mehr Verbindung in deine Beziehungen zu bringen – lade ich dich gerne zu meinem kostenlosen Live-Webinar ein:
«Was lässt dich verstummen – und was bringt dich wieder ins Gespräch?’»
Dort schauen wir gemeinsam hin:
Was du brauchst, um dich mitzuteilen. Und wie du ins Gespräch findest – ehrlich, klar, aufrichtig.
Live-Webinar
Dienstag, 19. August 2025, 18.00 Uhr
Dauer: 60 Minuten mit Raum für Austausch & Reflexion